Neues aus Schilda - Zuschke beantwortet U81-Fragen

Zur Ratssitzung am 10.12.2020 hat die Ratsgruppe Tierschutz und Freie Wähler eine Anfrage zum 1. Bauabschnitt der U81 Hochbahnbrücke gestellt. Die Antworten der Beigeordneten Cornelia Zuschke lassen den Leser mit dem unguten Gefühl zurück, Teil einer modernen Schildbürgergeschichte zu sein.

Cornelia Zuschke ist Dezernentin für Planen, Bauen, Mobilität und Grundstückswesen in Düsseldorf. Dass sie auf die an sie gerichteten Fragen eingeht, verdient zunächst einmal Respekt; denn gut fühlen kann sie sich eigentlich nicht dabei. Die Botschaft, die sie in Kurzform transportiert, lautet:

  1. Zwar hat das OVG Münster noch nicht über die anhängige Klage der Anwohnerinnen und Anwohner entschieden, aber wir haben einfach mal gemacht.
  2. Sollte uns jetzt noch jemand stoppen wollen, bringt uns das beträchtlichen finanziellen Schaden und langwierige Schadensersatz-Streitigkeiten mit Baufirmen, Ingenieurbüros etc.

Das Schaffen von Fakten über den Bürgerwillen hinweg sowie der Aufbau von Drohkulissen für den Fall der Wahrnehmung demokratischer Teilhabe ist ein erprobtes und bewährtes verkehrspolitisches Vorgehen. Das zweifelhafte Amtsgebaren des aktuellen Bundesverkehrsministers scheint hier weniger abschreckend, sondern eher inspirierend zu wirken.

Traurig ist das Vorgehen der Stadt auf drei Ebenen. Erstens ist der Weiterbau der Hochbrücke eine Katastrophe für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner. Zweitens ist es ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahlenden, dass für vielleicht vier Spiele der Fußball-EM 2024 von der Güte Nordmazedonien gegen Färöer eine Prestige-Infrastrukturmaßnahme realisiert wird. Drittens, und das ist der nachhaltigste Schaden, trägt es dazu bei, das Vertrauen in die Politik weiter auszuspülen und verunsicherbare Wählerinnen und Wähler in die Arme derer zu treiben, die sich abseits der Verfassung mit stumpfen Offerten anbiedern.

Der Bau der Hochbrücke ist ein Fehlschlag und wird die Entwicklung des Düsseldorfer Nordens über Jahrzehnte beeinträchtigen. Sie verhindert wichtige zukunftsweisende städtebauliche Möglichkeiten, wie z.B. die Verlegung des gesamten ÖPNV´s unter den Freiligrathplatz und die damit verbesserte Verkehrsführung in diesem Bereich für alle Mobilitätsteilnehmer. Wenn die Bahnen zwischen Freiligrathplatz und Kennedydamm unterirdisch verliefen, würde der gesamte Straßenbereich darüber völlig neue Aufteilungsmöglichkeiten im Sinne einer zukünftigen Verkehrskonzeption mit sich bringen.

Die Anfrage mit den Antworten der Beigeordneten Zuschke können Sie hier einsehen. 

Der Heimat- und Bürgerverein bleibt im Hintergrund weiter am Ball und bemüht sich um Kontakt und Dialog mit den neu gewählten Ratsmitgliedern bzw. mit entsprechenden Schlüsselpersonen im Umfeld der Fraktionen.

Text: Harald Schmidt

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